Donnerstag, 21. April 2011

Ein Fächerahorn für Malte


Am letzten Wochenende waren wir wieder an Maltes Grab, wir nennen es lieber Maltes Garten. Wir hatten am 12.03.2011, also seinem 1. Todestag, den Wunsch verspürt noch einen roten Fächerahorn zu pflanzen.

Als wir dann kurze Zeit später beim Gartencenter einen erblickten, konnten wir nicht umhin unserer Stimme zu folgen und so kauften wir ein Exemplar um es in Maltes Garten zu pflanzen.

Als die Gelegenheit sich am vergangenen Wochenende ergab, dass wir wieder mal die Strecke von Berlin nach Niedersachsen fuhren, nahmen wir natürlich den Fächerahorn mit.

Es war ein wunderbares Wetter, die Sonne schien, kleine Wolken zogen am Himmel entlang und die Schmetterlinge tobten über die Wiese. Wir pflanzten die kleine Pflanze an den vorgesehenen Ort. Setzten uns ins Gras und lauschten dem Wind und den Vögeln. Hin und wieder wehte frische Landluft und das Quicken aus dem Schweinestall herüber und der Trecker fuhr mit dem Güllefass zum Feld herunter.

Ich nutzte den Augenblick, um der Bambusflöte mal wieder ein paar Töne zu entlocken und war schon froh, dass sie neben den vielen heimischen Geräuschen, fasst wie Musik in meinen Ohren klangen.

Was machen wir an einem solchen Ort?

Wir wissen, dass wir die Überreste seiner sterblichen Hülle an diesem Ort vergraben haben. Doch wir wissen auch, dass seine Seele, sein Ki, Chi, sein Wesen, die Essenz, wie auch immer man es nennen möchte, bereits am 12.03.2010 seinen Körper verlassen hat und ins große Universum übergegangen ist. Wir fühlen Malte im Herzen und wissen, dass er immer ein Teil von uns sein wird. Längst ist er im großen Universum aufgegangen und vereint mit Luft, Wasser, Feuer und Erde. Längst geworden, zum bunten Schmetterling, zur kleinen Maus, zum Habicht, zur Mücke, zum Blumenkohl. Und jetzt, wird ein Teil von ihm, sich auch mit dem roten Fächerahorn verbinden.

Wir können den Stein streicheln, die Bilder von Malte anfassen und wir können die Verbundenheit fühlen. Doch für den Vogel, ist der Stein einfach nur Stein und da ist was drauf geschissen. Hab es weggewischt; und freue mich, wenn er wieder kommt, der Vogel und wir sein Lied hören dürfen. Wenn wir zusehen können, wie die Schmetterlinge über die Wiese toben und die Wolken am Himmel entlang ziehen.

Das Dharma, unvergleichlich tief und voller Weisheit,
ist schwer zu verstehen, selbst in Myriaden von Kalpas.
Jetzt, in diesem Augenblick jedoch
können wir es sehen, hören, wahrnehmen und mit ihm eins sein.
Mögen wir vollkommen diese Wahrheit des Tathagatas verstehen
und aus ihr leben.

Gasshô
飲茶家勇者