Montag, 30. August 2010

Es ist nicht zu glauben…


…als Malte starb, waren wir mit unseren Kräften total am Ende.
Doch irgendwie haben wir in unserer Verzweiflung gehofft, dass es irgendeine Möglichkeit geben würde, wieder auf die Beine zu kommen und irgendwie irgendwann wieder ein „normales“ Leben führen zu können.

Du denkst, wenn du nur die Hände ausstreckst und um Hilfe bittest, dann wird dir geholfen, doch immer wieder kommt mir nur der alte Buchtitel in den Sinn „Hilf dir selbst, sonst hilft dir keiner“ und so erfahren wir diese Zeit jetzt nach Maltes Tod auch.
Nein, ganz so ist es nicht. Es gibt da schon Menschen, die uns hilfreich mit Gesprächen und guten Worten zur Seite stehen, doch da wo wir es zuerst erwartet hatten, von da kommt keine Hilfe.

Wir hatten z.B. gedacht, dass wir nach einem solch traumatischen Erlebnis, mal eben zu einem Psychotherapeuten gehen würden und dort eine Beratung bekommen könnten, mussten aber feststellen, dass es keine freien Plätze in Berlin gibt.
Wir sind dennoch hartnäckig dran geblieben und nach 6 Wochen hatten wir dann endlich einen Termin.

Und wir bekamen auch Unterstützung bei der Björn Schulz Stiftung, für die wir ausgesprochen dankbar sind.

Und als uns das Segelboot, die Sanlemo von einem Freund angeboten wurde, sagten wir uns, dass wird unser Therapie Projekt. Wir sind sicher, dass es uns auch geholfen hat, die schmerzhaften Momente, die unzähligen Gedanken an Maltes Tod irgendwie zu „verdrängen“. Doch wir spüren auch immer wieder, dass es nur ein „verdrängen“ ist. In den stillen Momenten, ist man doch wieder in der tiefen Verzweiflung und fragt sich, wie soll es weiter gehen.

Wenn dir das Wasser bis zum Hals steht, dann nur nicht den Kopf hängen lassen…

Zusammen mit unserem Hausarzt hatten wir einen Antrag auf Rehabilitation gestellt, weil es so, wie es war, so wie es sich anfühlte einfach nicht weiter gehen konnte. Doch wir konnten es kaum glauben…

…dieser Antrag wurde abgelehnt.

Wir fragten uns, was müsste uns den noch passieren, damit wir eine solche Maßnahme bewilligt bekommen würden. Da kommt einem solch ein 08/15 Schreiben ins Haus in dem es heißt die Reha Maßnahme ist abgelehnt.

Es machte uns zutiefst traurig, dass unsere Anträge auf Leistung einer medizinischen Rehabilitation vom Deutsche Rentenversicherungs Bund abgelehnt wurden und sich dort offensichtlich niemand die Mühe machte einmal nachzufragen, was wir jetzt tatsächlich brauchen.

Die Schreiben wurden natürlich maschinell erstellt und waren auch ohne Unterschrift wirksam.

Das können wir nur bestätigen, so fühlte es sich auch an.
Wir konnten darin keinerlei Mitgefühl und Liebe erkennen, gerade vielleicht noch soviel, das da ein Mensch saß, der auf dem Computer gerade noch den richtigen Knopf drücken musste, damit diese Bescheide als Standard Antwort das Haus verließen.

Wir überlegten, wie wir den Widerspruch formuliere könnten, damit sich ein Mensch, diesem annimmt.

Als wir unseren Sohn, Malte im Januar 2010 ins Krankenhaus brachten, waren wir noch voller Hoffnung und Zuversicht, dass er wieder gesund werden würde.

Die folgenden 6 Wochen, die wir dann an seinem Krankenbett, nun müssen wir sagen an seinem Sterbebett, verbrachten, waren einfach die Hölle für uns.

Wir waren voller Vertrauen, dass die Ärzte stets wüssten was zu tun ist, damit Malte wieder gesund werden würde. Immer wieder mussten wir erleben, wie es ihm schlecht und schlechter ging. Am Bett zu sitzen, den kleinen Körper zu berühren und nichts tun zu können, als einfach nur für ihn dazu sein, dass ging gewaltig an die Substanz.

Es gibt keinen Trost, es gibt keinen Menschen, der unser Leid lindern könnte.

Nach Maltes Tod stellt sich uns die Frage, wie geht es weiter. Geht es überhaupt weiter.
Wir könnten ins Kloster gehen, wir könnten auch unserem Leben ein Ende setzen, wir könnten noch um die Welt segeln, wir könnten vielleicht auch den höchsten Berg besteigen usw. doch was wir nicht können, dass ist in die Realität zurückkehren. Die Realität, dieses Leben, hat sich durch Maltes Tod radikal verändert. Nichts ist mehr wie vorher.

Tannheim war ein Vorschlag von unserer Trauerbegleitung und wir können uns zumindest wage vorstellen, dass es heilsam sein könnte ein paar Tage die Wohnung zu verlassen.

Unser Blick ins leere Kinderzimmer, mit all diesen vielen Erinnerungen, der Schmerz, dass Malte nicht mehr da ist, dass Malte nie mehr zurückkehren wird, zerreißt uns das Herz.

Wir fühlen uns einsam und verlassen, sind völlig erschöpft und entmutigt und wissen im Moment gar nicht ob es überhaupt Sinn macht beim Deutsche Rentenversicherungs Bund Widerspruch einzulegen. Es fehlen einfach die Kraft und der Mut dafür.

Montag, 2. August 2010

Malte - ein Rückblick





Ich war immer optimistisch.

Sagte mir immer wieder - „das wird schon“…

Malte entwickelte sich prächtig.


















Natürlich wusste ich, dass Kinder auch mal krank werden und dass es nicht immer einfach sein wird, aber ich war immer optimistisch.

Als Malte zur Tagesmutter ging, wurden die Erkältungen häufiger und auch heftiger, aber das war ganz normal, so hatte ich es schon bei meinem ersten Sohn, Nico erlebt und so hatten es auch tausend andere Eltern erlebt.



Wenn es dann doch nicht so läuft wie es tausende bisher erlebt haben, dann fängt man an sich zu fragen, was ist eigentlich schief gelaufen. Was hätte man anders machen müssen.




Heute sehe ich dieses Bild mit anderen Augen. Heute ist es ein Rückblick. Fasst sieht es aus, als hätte er schon seinen Koffer gepackt, um auf große Reise zu gehen. Heute sehe ich seine roten Wangen. Heute sehe ich, dass er seine letzte Bronchitis noch nicht ganz überwunden hatte. Heute weiß ich, dass er 19 Tage später mit Lungenentzündung ins Krankenhaus musste. Heute weiß ich, dass er es nie wieder verlassen konnte.
Heute weiß ich, dass ich ihn gehen lassen musste. Wie auch immer ich dagegen an zukämpfen versuchte.

Doch es war sehr wichtig mit mir in Frieden zu sein.
Den Zeitpunkt nicht verpasst zu haben, Abschied von ihm genommen zu haben.
Bis zum letzten Augenblick bei ihm gewesen zu sein.

Bis zum letzten Augenblick dachten wir - Malte wird wieder gesund.

Der Tod existiert nur im Tod selbst.
Alles andere sind nur Gedanken.

Es ist schwer das Erlebte nicht zu vergessen.
Zum einen sind da die schönen Erinnerungen, die letztendlich das einzige sind was uns bleibt. Zum anderen sind da die schmerzhaften Erinnerungen.
Wie könnte der Geist da trennen und nur das Vergessen, was schmerzhaft ist.



In diesem Blog möchte ich die Erinnerung an Malte wach halten, damit sie nicht verloren gehen. Und ich möchte sie in einem Blog festhalten, weil Malte nicht nur für meine Frau und mich auf dieser Erde war, sondern auch für tausende andere Menschen.




In Liebe
Mario

Sonntag, 1. August 2010

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Mario Trinkhaus
Dipl.-Ing.
Personal & Business Coach
Lebensberatung & Trauerbegleitung

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